Will man als Rollstuhlfahrer oder Mensch mit Kinderwagen die Filiale der Deutschen Post AG respektive DHL in Köln- Kalk
Postbank Filiale


Es gibt am Treppenaufgang zwar eine Klingel, um sich als Kunde im Rollstuhl bemerkbar machen zu können, allerdings bringt das Betätigen der Klingel nichts, denn der Klingelton ist leise und eben jener, der auch erklingt, wenn DHL – Paketboten hinten an der Laderampe – also quasi intern klingeln.
Heute wartete ich auch über 15 Minuten. Erst dann kam ein freundlicher Mitarbeiter der Deutschen Post und nahm mein Paket entgegen. Auf die Barriere angesprochen entgegnete er kleinlaut, die Deutsche Post sei nur Mieter des Gebäudes und man könne die Barrierefreiheit der Liegenschaft nicht positiv beeinflussen.
Dies ist kein tragbarer Zustand. Die Deutsche Post AG diskriminiert in Köln-Kalk also täglich Menschen mit Handicap, macht sie zu Kunden 2. Klasse.
Unsere Gesellschaft tut sich seit jeher sehr schwer damit, Inklusion und Chancengleichheit zu leben, aktiv zu gestalten.
Dafür ist das heutige Erlebnis bei der Deutschen Post in Köln- Kalk mal wieder ein fabelhaftes Beispiel.
Es müsste qua Gesetz verboten werden, Filialen der Deutschen Post AG, Arztpraxen, Restaurants, Rathäuser und andere Akteure, welche man sehr wohl zur öffentlichen Daseinsvorsorge zählen kann, in Liegenschaften zu platzieren, die nicht barrierefrei gestaltet sind und das (schon oft gehörte) Argument, das entsprechende Gebäude sei durch die Regelungen des Denkmalschutzes geschützte Bausubstanz, dürfte nicht mehr ins Feld geführt werden.
Wir leben im Hier und Jetzt.
Man könnte auch nur die Fassaden denkmalgeschützter Bauten erhalten und die Gebäude hinter den Kulissen mit Hightech und somit auch barrierefrei ausstatten. Das wäre doch echt mal eine Idee, die auch europaweit ausgeschrieben werden könnte, denn Innovationen im Kontext von Barrierefreiheit im öffentlichen Raum… sind in der Bundesrepublik Deutschland bisher eher selten zu sehen – und das im Jahr 2019.