Meine Reise von Dresden-Neustadt nach Köln Hbf

Ich reise am Mi., 11.09.19 von Dresden-Neustadt nach Köln Hbf.
Abfahrt: 11:16 Uhr Gl. 6 mit IC 2440.
Ankunft: 18:46 Uhr Gl. 9 D-G mit IC 2440.

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Gerade halten wir in Leipzig-Hauptbahnhof. Einer von wenigen Kopfbahnhöfen Deutschlands.

Meine erste Zwischendurch-Mahlzeit steht vor mir auf dem Tisch und weiter geht’s in wenigen Minuten.

Zwischendurch ein bisschen was zum futtern

Was mir auch heute wieder auffällt, viele Reisende, die auch die normalen Toiletten an Bord nutzen könnten, sind zu faul und nutzen respektive blockieren die Toilette, welche für Rollstuhlfahrer und Eltern mit Kinderwagen bzw. Kleinkindern vorgesehen und auch so entsprechend gekennzeichnet ist, weil sie nicht die geringste Lust auf den längeren Weg zur nächsten normalen Toilette im Zug zu haben scheinen.

Vorhin nutzte sogar einer der Zugbegleiter das Handicap-WC.

Ich bin viel mit dem Fernverkehr der Deutschen Bahn unterwegs, um nicht zu sagen regelmäßig, und ich erlebe immer wieder, dass die Toiletten für Rollstuhlfahrer nicht nur blockiert, sondern manchmal auch defekt sind, weil Reisende, welche kein Handicap haben, die Toiletten unsachgemäß nutzen.

Dies lässt sich besonders im Zusammenhang mit dem Öffnen und Verschließen der automatischen Tür beobachten, denn viele der Nutzerinnen und Nutzer sind scheinbar zu blöd und zu ungeduldig, um zu begreifen, dass eine Automatik-Tür nicht mit purer Gewalt und Körperkraft zu öffnen oder zu verschließen, sondern ausschließlich per Köpfchen und mit dem entsprechenden Schalter zu bedienen ist. Fällt die Tür (infolge unsachgemäßer Betätigung) dann ggf. aus, können Reisende ohne Rollstuhl trotzdem weiterhin die reguläre Toilette im Zug nutzen, aber Rollstuhlfahrer und Rollstuhlfahrerinnen haben dann ein Problem. Insbesondere bei längeren Fahrten.

Meine Idee zur Lösung:

Das Handicap-WC nur noch und ausschließlich mit dem sogenannten Euro-Schlüssel nutzbar machen und die Vergabe dieser registrierten Schlüssel effektiver zu gestalten und zu steuern, damit auch wirklich nur Menschen mit Handicap diese Schlüssel erhalten, denn selten gelangen auch asoziale Unbefugte an einen Euro-Schlüssel. Diese Beobachtung und entsprechende Erfahrungen machte eine Mitarbeiterin der Deutschen Bahn am Bahnhof Dresden-Neustadt schon öfter. Dies erzählte sie mir heute Vormittag kurz vor Abfahrt meines Zuges.

Könnte man die entsprechende Toilette für Rollstuhlfahrer nur noch exklusiv per Euro- Schlüssel betreten respektiere nutzen, minimierte dies bestimmt nicht nur den Ausfall der Toiletten- Räume, sondern auch die Kosten für Instandhaltung oder gar Reparaturen der Räumlichkeiten an Bord der Fernverkehrszüge der DB AG.

Nur noch via Euro-Schlüssel, dies wäre sinnvoll und einfach.

Ich nutzte die Toilette gleich nach Antritt meiner heutigen Fahrt und noch ist sie intakt, aber wir sind ja auch erst in Dessau und die Fahrt ist noch lange nicht zu Ende.

In die Zukunft flitzen?

Seit einiger Zeit sieht man in den meisten Metropolen, die sich als fortschrittlich und hipp verstanden wissen wollen, elektrisch betriebene Roller.

Diese sogenannten Scooter gelten qua Gesetz in der Bundesrepublik Deutschland als Elktrokleinstfahrzeuge.

Sie flitzen – mit ihren Nutzern darauf – durch die urbanen Zentren Europas und bereichern das Straßenbild.

Manche Leute – insbesondere natürlich die Unternehmer und Entwickler dieser schnellen Roller- sehen in den Fahrzeugen einen Beitrag oder gar gleich die Antwort auf die Frage, wie wir als Gesellschaft in Zukunft mobil und frei von Abgasen den innerstädtischen Individualverkehr gestalten und bestreiten wollen oder sollten.

Gehören neuerdings zum Straßenbild vieler Metropolen (hier in Köln) Fotos: FJD

Die Skeptiker sehen in den neuen Rollern eher einen Hype, der nicht wirklich die Lösung der Mobilitätsfrage anbietet, sondern vielmehr weitere Fragen auf die Agenda der an der Diskussion Beteiligten setzt.

  1. Welche Art von Mobilität brauchen wir zukünftig?
  2. Welche Arten von Mobilität wird es in Zukunft geben?
  3. Welche Art von Fahrzeug wird sich langfristig für einen klimafreundlichen oder sogar klimaneutralen Individualverkehr in den Städten und Gemeinden der Zukunft durchsetzen?
  4. Welche Art Energieträger wird die Fahrzeuge langfristig antreiben?
  5. Wer zahlt die Entwicklung neuer Technologien?
  6. Wie sehen unsere Städte zukünftig als klimafreundliche, smarte, ökologische Siedlungen aus?
  7. Wie lang braucht man für die Entwicklung von effizienten Energie-Speichern?
  8. Wie steht es mit dem Recycling der Akkus der Fahrzeuge?
  9. Wie sinnvoll und tauglich sind die Roller im Winter, wenn Glatteis sowie Schnee zu erwarten sind?

Dies sind Beispiele für möglich Fragen, um sich dem Thema Mobilität der Zukunft globaler zu nähern und im konkreten Kontext dieser neuen, trendigen Roller, die leise durch die Städte zischen, müssen die Regelungen dafür, wie diese Flitzer genutzt werden dürfen, Konkretisierung erfahren.

Die Dinger gehören, laut Verordnung, nicht auf den Gehsteig, aber viele Nutzer und Nutzerinnen ignorieren nicht nur diese Vorgaben, sondern scheinen diese Roller quasi als Spaß- Vehikel, welches man on demand nutzt und danach häufig einfach kreuz und quer in der freien Wildbahn respektive Gegend rumstehen lassen kann.

Stehen in Köln oft blöd im Weg rum.

Diese Roller mögen zwar ein Beitrag zur Debatte und ein (teilweise) lustig anmutender Hype sein, aber dieser Trend ist nicht wirklich ausreichend umweltfreundlich, wenn die Roller mit Hilfe von Lieferwagen ( die mit klassischem Verbrennungsmotor ausgerüstet sind) jeden Morgen und Abend aufs Neue zu ihren (oft unpraktischen) “ Parkplätzen“ gekarrt werden. Außerdem halte ich diese neuen Roller für echt unpraktisch, denn sie sind – anders als ein Fahrrad – auf einen vollen Akku angewiesen

Leih-Fahrräder eines Anbieters in Köln. Hier an einer S-Bahn -Station im August 2019

und für die erfolgreiche Nutzung eines klassischen Fahrrades… braucht man lediglich Luft in den Reifen, pure Muskelkraft sowie eine gute Kondition.

In diesem Sinne, bis die Tage : -)

Vom Ruhrgebiet ins Rheinland

Jetzt gerade geht’s mit der S 6 vom Ruhrgebiet zurück ins Rheinland und es ist noch immer Wochenende.Der Einstieg in Bus und Bahn klappte heute reibungslos und flott und die Bahn ist aktuell nicht wirklich voll und mal wirklich sauber. Jedenfalls für die üblichen Verhältnisse der S Bahn Rhein Ruhr. 🙂Eine aufgeräumte und saubere S-Bahn ist heutzutage selten.

Mit dem Schnellbus zum Hauptbahnhof Köln

Vorhin ging es früher in den Feierabend und somit ins wohlverdiente Wochenende. Ich flitzte vom Büro aus zur Haltestelle der Buslinie 260 in Richtung Köln Hauptbahnhof und musste gar nicht lange warten, jedoch – wieder einmal – lang mit dem Fahrer darüber diskutieren, ob ich zum Einstieg in den Bus die Rampe benötige.

Natürlich brauche ich, wenn ich allein unterwegs bin und auch als sportlicher Rollstuhlfahrer, die Rampe.

Die Diskussion zog sich. Ein freundlicher Student, welcher mit seiner Freundin unterwegs war, half mir letztendlich spontan beim Einstieg.

Der Ausstieg gegen circa 12:30 Uhr verlief dann dem Einstieg ähnlich. Es klappte mit Hilfe der Rampe, der Freundin des Studenten und meinen Fingern an der Bremse, da der Busfahrer das Fahrzeug nicht abgesenkt hatte.

Nach dem Ausstieg kam er dann und fragte, warum ich denn die Rampe benötigte.

Er fragte nach meinem Ticket. Ich zeigte es ihm und er sagte, es habe ja einen Grund, warum ich im Rollstuhl sitzen würde und ich solle mich nicht ärgern. Das Wetter sei so schön ohne Regen.

Ja, stimmt. Schön wäre es allerdings auch, schulten die Kölner Verkehrsbetriebe samt ihrer Partner sowie der beauftragten Unternehmer, ihr Personal im Umgang mit Rollstuhlfahrern respektive im entsprechenden technisch- physikalischen Verständnis.

Besser und ohne Stress am Bahnsteig klappte dann hingegen anschließend der Einstieg in die Linie 6 der S – Bahn Köln in Richtung Essen Hauptbahnhof und der Triebfahrzeug – Führer entgegnete meinem Dank für den angenehmen Einstieg, es sei ganz selbstverständlich und dafür seien die Rampen da.

So fahre ich jetzt, während ich diesen Beitrag verfasse, in Richtung Essen Hauptbahnhof und genieße das Wochenende in vollen Zügen.

Freie Fahrt für den Anachronismus oder wie die Deutsche Bahn den Fortschritt verschläft

Köln,
13.4.2019

An der S-Bahn-Haltestelle Trimbornstraße  gibt es zwar einen Aufzug zum Bahnsteig (wenn auch nur auf der einen Seite der Station), jedoch führt die DB respektive ihre zuständige Untergliederung den Nutzen eines Aufzuges ad absurdum, wenn sie auch noch im Jahr 2019 Fahrzeuge auf die Schiene bringt, die allerhöchstens noch nostalgisch verklärte Fans vormodernen Zugverkehrs Lobgesänge anstimmen lassen.

Alle anderen Fahrgäste – insbesondere Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer, Mütter oder Väter mit Kinderwagen und Reisende mit schweren Koffern oder Seniorinnen und Senioren – gelangen zwar auf den Bahnsteig, aber hin und wieder müssen sich Reisende, die nicht besonders sportlich oder eben mit Kinderwagen, Rollstuhl etc. unterwegs sind, ihre Wartezeit an dieser schmucklos gestalteten Haltestelle vertreiben, weil ein Einstieg für sie nicht machbar ist, wenn die oben angesprochenen museal anmutenden Schienenfahrzeuge ernsthaft (zumindest an Wochenenden und bei Engpässen) eingesetzt werden.

Anachronismus auf der Schiene
Schienenfahrzeug der S-Bahn Köln an der Haltestelle Trimbornstraße am 13.4.2019 Foto: FJD 

Diese alten Schienenfahrzeuge verfügen natürlich nicht über eine Integrierte Rampe und auch eine transportable Rampe sucht man als Rollstuhlfahrer hier vergebens.

Damit tut sich die DB als Dienstleister für Mobilität keinen Gefallen. Insbesondere im Jahr 2019 nicht mehr. Aktuell geht Europas Jugend Freitag für Freitag auf die Straße, um fürs Klima und somit auch für eine lebenswerte Zukunft zu demonstrieren, den Mund aufzumachen und sich einzumischen. Das ist gut so.

Allerorten wird über Feinstaubwerte, den durch Individualverkehr hervorgehobenen Verkehrskollaps in Innenstädten und das angebliche Allheilmittel der Elektromobilität debattiert und was tut die Deutsche Bahn?

Sie läuft dem Fortschritt hinterher und kommt auch hier nicht wirklich pünktlich, denn veraltete Züge, die sogar so manche Reisende von der Weiterfahrt ausschließen, polieren das Image des Schienenverkehrs nicht wirklich nennenswert auf.

Gerade im Nah-und Regionalverkehr sollte der DB Konzern insgesamt an seiner Attraktivität arbeiten, um die Innenstädte vom Individualverkehr zu entlasten und somit an einer klimafreundlichen Zukunft mitzuwirken. Es ist zwar toll, dass die Züge der Deutschen Bahn AG im Fernverkehr mit Ökostrom auf der Strecke unterwegs sind, aber was nutzt der Fortschritt, wenn er nicht an allen Stellschrauben zugleich ansetzt?

20 Minuten später war dann übrigens wieder ein modernes Fahrzeug auf der Strecke unterwegs und ermöglichte dem Autor dieses Beitrags die Weiterfahrt in Richtung Wochenende.